Realschule im Wahlfieber

ROBH6947Die Ganztagsrealschule Odenthal nimmt diese Woche an den Juniorwahlen im Rahmen der Landtagswahlen in NRW teil. Die Siebtklässler haben den Auftrag übernommen, im Rahmen ihres sozialwissenschaftlichen Wahlfaches die Juniorwahlen zu organisieren. Dies ist eine besondere Erfahrung, da sie nicht nur selber wählen dürfen, sondern auch die andere Seite der Medaille erleben. Sie müssen freie und geheime Wahlen für die gesamte Schule sicherstellen. Natürlich wurde allen Schülern vorab wichtige Lerninhalte zum Thema Demokratie, Landesverfassung und Wahlen vermittelt.

Der Ablauf der Landtagswahlen wird simuliert, sodass sie Einblicke in wichtige Abläufe und Regularien erhalten. Alle Schüler der Klassenstufen 7 bis 10 nehmen parallel zu den Erwachsenen an der Wahl teil. Ihr Ergebnis wird ohne Wertung und Folgen bleiben. „Es ist trotzdem eine gute Erfahrung, da man einen anderen Bezug dazu erhält. Ich interessiere mich jetzt mehr für Politik“, beschreibt Siebtklässler Leon seine Erfahrung.

Mit ihrer persönlichen Wahlbenachrichtigung können die Schüler das Wahllokal innerhalb des Schulgebäudes aufsuchen und ihre Stimme für die Landesliste abgeben. Anschließend schmeißt der Schüler seinen Stimmzettel anonym in die Wahlurne. Die Wahlhelfer beaufsichtigen und sorgen für einen reibungslosen Ablauf. Im Vorfeld geführte Umfragen haben ergeben, dass die FDP bei den Odenthaler Realschülern hoch im Kurs liegt.

Durch die Juniorwahlen werden die Schüler auf die Wahlen innerhalb einer Demokratie vorbereitet und für politische Themen begeistert. Wissenschaftliche Studien belegen, dass solche Erwachsene, die bereits in der Schule an einer simulierten Wahl teilgenommen hatten, im späteren Leben beständigere Wähler sind. Diese Erziehung zum Wähler ist umso wichtiger angesichts des Umstandes, dass die Wahlbeteiligung in Deutschland häufig gering ist. Die Realschule Odenthal betrachtet es als ihre vorrangige Aufgabe, die Zehntklässler als mündige, urteilsfähige und politisch gebildete Bürger zu entlassen, erklärt Politiklehrerin Ebru Seven.